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Displays ziehen Kinder magisch an

Displays üben auf kleine Kinder eine geradezu magische Anziehung aus. Und auch Eltern sind im stressigen Alltag oft froh, sich mit Hilfe von Tablets und Handys eine kurze Verschnaufpause zu verschaffen. Aber wie wirkt sich die Nutzung von Tablets längerfristig auf das Gemüt von Kleinkindern aus?

315 Eltern befragt

Kanadische Forscher*innen haben sich diesem Thema angenommen. Sie haben untersucht, ob Wutanfälle im Kleinkindalter mit der Nutzung von Tablets  zusammenhängen. Dafür wurden 315 Eltern von Vorschulkindern wiederholt befragt, nämlich im Kinderalter von 3,5 Jahren, 4,5 Jahren und 5,5 Jahren. Die Forschenden wollten wissen, wie oft und lange die Kinder ein Tablet nutzen und wie häufig und stark es zu Wutausbrüchen kommt.

Tablet-Kinder häufiger wütend

Dabei kristallisierte sich ein Zusammenhang heraus. Kinder, die bereits mit 3,5 Jahren ein Tablet nutzten, hatten mit 4,5 Jahren stärkere Wutausbrüche als die anderen Kinder. Doch auch umgekehrt zeigte sich ein Zusammenhang: Hatten Kleinkinder im Alter von 4,5 Jahren vermehrt Wutausbrüche, so nutzen diese mit 5,5 Jahren häufiger ein Tablet als die „ruhigen“ Kinder.

Kinder lieber begleiten

Eine mögliche Erklärung für das Ergebnis könnte die fehlende Bewältigung von Emotionen sein. Kinder, die nach Wutausbrüchen mit dem Spielen auf einem Tablet besänftigt werden, lernen nicht, mit ihrer Wut umzugehen. Eltern ist also anzuraten, ihr Kind beim Umgang mit der Wut zu begleiten. Es scheint auch eine gute Idee, die Bildschirmzeit von Kleinkindern zu begrenzen.

10.01.2025 | Von: Dr. med. Tobias Höflein | Foto: mauritius images / Westend61 / Ignacio Ferrándiz Roig


Bei Formula-Diäten werden Mahlzeiten durch spezielle industrielle Nährstoffgemische ersetzt.

Formula-Diäten helfen Übergewichtigen beim Abspecken. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes kann der flüssige Mahlzeitenersatz bei strukturierter Anwendung noch mehr: nämlich den Blutzucker senken.

Fertigdrink oder Pulver zum Anrühren

Formula-Diäten sind spezielle Ernährungsprogramme, bei denen Mahlzeiten ganz oder teilweise durch industriell gefertigte Nährstoffgemische ersetzt werden. Es gibt die Produkte als Fertigdrinks oder als Pulver zum Anrühren sowie als Riegel oder Suppen. Wer es richtig macht, kann mithilfe der Trünke 1 bis 2 kg pro Woche abnehmen.

Doch Formulardiäten können weit mehr als nur eine Gewichtsreduktion unterstützen. Etliche Studien haben gezeigt, dass es bei Typ-2-Diabetiker*innen zusätzlich zur Gewichtsabnahme auch zur Besserung der Blutzuckerwerte kommt.

Blutzucker sinkt auf Normalwerte

Wie gut das klappt, wurde in einer britischen Studie mit 945 übergewichtigen Typ-2-Diabetiker*innen nachgewiesen. In den ersten 12 Wochen des Ernährungsprogramms wurden täglich 800 bis 900 Kilokalorien in Form von Formula-Produkten (Shakes, Suppen, Riegel) zugeführt. Danach nahmen die Teilnehmenden Schritt für Schritt eine normale, gesunde Ernährung auf. Außerdem sollten sie einen gesunden Lebenstil pflegen, sich mehr bewegen und regelmäßig wiegen. Unterstützt und beraten wurden die Männer und Frauen von ausgebildeten Gesundheits-Trainer*innen.

Das zwölfmonatige Ernährungsprogramm führte zu einer durchschnittlichen Gewichtsabnahme von 8,3 % bzw. 10,3 kg. 32% der Teilnehmenden erreichten durch die Diät normale Blutzuckerwerte, gemessen anhand des Langzeitwertes HbA1c – ohne Antidiabetika einnehmen zu müssen. Die Patient*innen, deren Blutzucker sich normalisierte, hatten durchschnittlich 14,4 % Gewicht verloren (15,9kg).

Vergleichbar mit der Abnehm-Spritze

Mit diesen Ergebnissen steht die Formula-Diät gut da, kommentiert der Diabetologe Prof. Dr. Stephan Martin die Studie. Ein Ernährungsprogramm mit Lebensstiländerung und flüssigem Mahlzeitenersatz führt offenbar zu ähnlichen Erfolgen wie die „Abnehmspritze“. Und auch wenn es oft anders propagiert wird: Formula-Diäten im Rahmen strukturierter Programme zeigen durchaus eine lang anhaltende Wirkung, betonte der Experte.

Quelle: Ärztezeitung

09.01.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: mauritius images / Tatjana Meininger / Alamy / Alamy Stock Photos


Menschen in fester Partnerschaft leiden seltener an Depressionen.

Verheiratete können sich glücklich schätzen. Sie haben nicht nur ein besseres Immunsystem und leiden seltener an Diabetes: Offenbar schützt die traute Zweisamkeit auch davor, Depressionen zu entwickeln.

Zweisamkeit bringt viele Vorteile

Neben Begünstigungen im Steuerrecht bringt die Ehe auch viele gesundheitliche Vorteile mit sich. Das liegt u.a. daran, dass Verheiratete sich gegenseitig ermutigen, bei Problemen früher in die Arztpraxis zu gehen oder Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Eheleute scheinen zudem gesünder zu leben und sich besser zu ernähren, was ebenfalls zu einem besseren körperlichen Zustand beiträgt.

Und auch psychisch kann man von der Ehe profitieren, wie eine große Studie mit Daten von über 125 000 Menschen ergeben hat. Die Teilnehmenden wohnten in sieben kulturell stark unterschiedlichen Ländern (USA, Großbritannien, Irland, Mexiko, China, Korea und Indonesien). Sie wurden in vier Gruppen eingeteilt: verheiratet bzw. in einer festen Partnerschaft mit gemeinsamer Wohnung, verwitwet, geschieden bzw. getrennt oder Single.

Risiko für Depression verdoppelt

Dabei kam heraus, dass geschiedene, verwitwete und als Single lebende Männer und Frauen ein fast doppelt so hohes Risiko für Depressionen hatten als verheiratete. Das galt weltweit, also in allen untersuchten Regionen und in allen Kulturen.

Am stärksten wirkte sich das erhöhte Depressionsrisiko bei männlichen Singles aus. Eine mögliche Erklärung ist, dass Männer, die nicht oder sogar nie einer festen Partnerschaft gelebt haben, weniger über soziale Unterstützungsnetzwerke verfügen.

Scheidung löst Depressionen aus

Warum die Ehe oder eine eheähnliche Gemeinschaft vor Depressionen schützt, konnte diese Untersuchung nicht klären. Allerdings wird unterstrichen, dass Scheidungen oder der Tod des Partners Depressionen auslösen kann. Grund dafür könnte das Fehlen einer Bezugsperson oder die vermehrte Belastung in Beruf und Haushalt sein, mutmaßt das Autorenteam. Eine Schwäche der Studie ist ihnen zufolge, dass die Daten mithilfe von Selbstberichtsfragebögen gesammelt worden waren. Zudem waren nur heterosexuelle Paare einbezogen worden.

Quelle: Ärzteblatt

08.01.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: mauritius images / Westend61 / Uwe Umstätter


Es muss nicht immer flüssig sein: Haarpflegeprodukte gibt es auch in fester Form.

Plastiksparen liegt im Trend – ist aber oft gar nicht so einfach. Zumindest bei der Haarpflege gibt es jetzt praktische Alternativen ohne Plastikverpackung: Haarseifen und feste Shampoos. Was steckt dahinter?

Feste Shampoos: Oft ergiebiger als flüssige Produkte

In den letzten Jahren sind feste Seifen in den Badezimmern immer seltener geworden. Ob zum Duschen, Haarewaschen oder Händesäubern – viele Verbraucher*innen greifen inzwischen lieber zu flüssigen Produkten in Plastikflaschen. Doch das könnte bald der Vergangenheit angehören, denn inzwischen erobern, zumindest bei der Haarpflege, wieder zunehmend feste Produkte die Regale. Auch die meisten Apotheken bieten inzwischen eine Auswahl an Haarseifen oder festen Shampoos an. Der Vorteil: Neben der umweltfreundlichen Verpackung sind die Produkte oft deutlich ergiebiger als ihre flüssigen Verwandten. Und auch zum Reisen sind feste Pflegeprodukte oft praktischer, weil sie ohne Mengenbeschränkung mit ins Handgepäck dürfen.

Haarseife und festes Shampoo – zwei unterschiedliche Produkte

Auch wenn die Ökobilanz der festen Produkte oft überzeugt – pflegen sie die Haare genauso gut wie herkömmliche Shampoos? Um das zu beurteilen, müssen Haarseifen und feste Shampoos getrennt betrachtet werden. Feste Shampoos sind im Prinzip nichts anderes als flüssige Shampoos, denen Feuchtigkeit entzogen wurde. Deswegen kommen sie auch ganz ohne Konservierungsstoffe aus. Weil der Trend aus der ökologischen Nische kommt, sind viele Produkte zudem vegan oder besonders umweltverträglich. Etwas komplizierter ist es bei Haarseifen. Denn bei diesen handelt es sich – wie der Name schon sagt – um echte Seifen. Hergestellt werden sie aus Fetten und Ölen, die mit Laugen verseift werden. Meistens bleiben bei diesem Prozess Fette zurück. Ist der Anteil hoch, sind die Produkte für fettiges Haar nicht geeignet.

Saure Rinse gegen strähnige Haare

Haarseifen haben zudem einen großen Nachteil: Kommen die Seifen mit kalkhaltigem Wasser in Kontakt, bilden die Fettsäuren Kalzium- und Magnesiumsalze. Diese sind nur schwer löslich und bleiben als Rückstände auf den Haaren zurück. Im Ergebnis sehen die Haare oft strähnig oder fettig aus. Um das zu verhindern, sollte man die Haare nach dem Waschen mit verdünntem Apfelessig oder Zitronensaft spülen. Zwei bis drei Esslöffel auf einen Liter Wasser genügen meist, damit die sogenannte saure Rinse die Rückstände entfernt.
Wer also wenig zusätzlichen Aufwand möchte, für den eignen sich wahrscheinlich feste Shampoos besser als die Haarseife. Übrigens: Inzwischen gibt es auch viele pflegende Spülungen in fester Form – ein Blick ins Regal lohnt sich also.

Quelle: PTA heute, Ausgabe 15&16, 2021.



07.01.2025 | Von: Sara Steer | Foto: Anna Rogalska/Shutterstock.com