Gesundheitsnews
Im Schatten ist man vor UV-Strahlung sicher? Das stimmt nur teilweise.
Ob an sonnigen Herbsttagen oder im Winter beim Skifahren: Auch wenn der Hochsommer vorbei ist, ist Sonnenschutz ein wichtiges Gesundheits-Thema. Zeit, mit ein paar Mythen rund um UV-Strahlung aufzuräumen.
Mythos 1: Vorbräunen im Solarium schützt vor Hautkrebs.
Stimmt nicht. Zwar ist gebräunte Haut besser vor UV-Strahlen geschützt als ungebräunte Haut. Der Effekt ist aber gering und entspricht einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 1,5. Auf der anderen Seite summiert sich die UV-Strahlung im Laufe des Lebens auf. Das gilt auch für die künstliche UV-Strahlung im Solarium. Studien zeigen, dass der regelmäßige Besuch eines Solariums das Hautkrebsrisiko deutlich erhöht – auch wenn man sich „vorsichtig“ bräunt und keinen Sonnenbrand riskiert.
Mythos 2: Mit der richtigen Sonnencreme kann nichts passieren.
Stimmt nicht. Sonnencreme schützt zwar – aber nicht komplett. So deckt keine Sonnencreme das gesamte Spektrum aller UV-Strahlen ab. Den besten Sonnenschutz erreicht man also in Kombination mit weiteren Maßnahmen, zum Beispiel indem man die Sonne in den Mittagsstunden meidet und die Haut mit Kleidung bedeckt.
Mythos 3: Im Schatten brauche ich keinen Sonnenschutz.
Stimmt nicht. Durch Reflexionen kommen auch im Schatten noch 50 Prozent der UV-Strahlen an. Auch unter Bäumen und Sonnenschirmen kann es somit nötig sein, sich zusätzlich zu schützen. Wolken reflektieren die UV-Strahlung übrigens auch – selbst bei bedecktem Himmel kann man also einen Sonnenbrand bekommen.
Mythos 4: Sonnenschutz verursacht Vitamin-D-Mangel.
Stimmt so nur sehr eingeschränkt. Denn für die notwendige Dosis an Vitamin D reicht es bereits, sich für kurze Zeit mit unbedeckten Armen, Händen und Gesicht an der Sonne aufzuhalten. Für den durchschnittlichen europäischen Hauttyp sind das 12 Minuten. Wer sich generell nur mit sehr hohem Lichtschutzfaktor außer Haus wagt, könnte allerdings zu wenig Vitamin D bilden.
Mythos 5: Kleidung schützt vor Sonnenbrand.
Kommt darauf an. Stoff schützt umso besser, je dunkler und dichter er ist. Helle, leichte Baumwoll-Kleidung hält die UV-Strahlen nur bedingt ab. Inzwischen gibt es aber auch Kleidung mit extra UV-Schutz. Wie bei der Sonnencreme wird dann vom Hersteller angegeben, wie hoch der UV-Schutzfaktor ist.
Quelle: quarks.de
Die kritische Phase nach einem überstandenen Herzinfarkt ist heute weniger gefährlich als noch vor zwanzig Jahren.
Moderne Medizin machts möglich: Heute überleben viel mehr Menschen nicht nur einen Herzinfarkt, sondern auch die besonders kritischen Monate nach dem Ereignis.
Große Gefahr: plötzlicher Herztod
Wer einen Herzinfarkt überlebt, kann noch lange nicht aufatmen. Denn in den ersten Wochen und Monaten danach ist die Gefahr besonders groß, am plötzlichen Herztod zu sterben oder aufgrund eines Herz-Kreislauf-Stillstands reanimiert werden zu müssen. Doch mithilfe moderner Medikamente und Techniken ist diese kritische Nach-Infarkt-Phase heute nicht mehr ganz so gefährlich wie noch vor zwanzig Jahren. Das hat ein schottisches Forscherteam durch den Vergleich von zwei Infarktstudien aus den Jahren 1998 bis 2001 und 2016 bis 2020 herausgefunden.
Gesamtsterberate deutlich gesunken
Dabei analysierte die Arbeitsgruppe die Daten von mehr als 15000 Infarktpatient*innen. Alle wiesen nach dem Ereignis eine Lungenstauung und/oder eine Herzschwäche und mindestens einen weiteren Risikofaktor auf. Die Gesamtmortalität (also die Sterberate aufgrund jeder Ursache) nach zwei Jahren betrug in der älteren Studie 19,7 % - das heißt, jede fünfte Infarktpatient*in starb innerhalb von 24 Monaten. In der neueren Studie waren dies im Zeitraum von 22 Monaten nach dem Ereignis nur 8 %, also weniger als jede zehnte.
Die Gefahr für den plötzlichen Herztod unterschied sich in den beiden Studien noch deutlicher. Während es in der älteren Untersuchung in 7,4 % der Fälle dazu kam, waren es in der aus den Jahren 2016 bis 2020 nur 2,6 %.
Technik und Medikamente schützen
Ursache für die besseren Ergebnisse ist vermutlich das intensivere Therapiemanagement. In der neueren Untersuchung hatten deutlich mehr Betroffene eine Katheterintervention erhalten (88 vs. 23,4%). Auch hatten die Teilnehmenden der neueren Studie nach ihrem Infarkt häufiger Medikamente bekommen, die vor dem plötzlichen Herztod schützen. Dazu gehören Betablocker, Statine und Mineralkortikoidrezeptor-Antagonisten.
Quelle: Springer Medizin
Wer im Alter gesund und fit sein möchte, sollte sich auch gegen Zoster impfen lassen.
Die Zosterimpfung schützt offenbar nicht nur vor der schmerzhaften Gürtelrose. Neue Studien zeigen, dass sie auch vor Demenz bewahren kann.
Zosterimpfung für alle ab 60 Jahren empfohlen
Die Impfung gegen Herpes zoster wird in Deutschland allen Personen über 60 Jahren und Über-50-Jährigen mit Immunschwäche oder bestimmten chronischen Erkrankungen empfohlen. Der Totimpfstoff, der zweimal verimpft wird, verringert nicht nur das Risiko, dass eine Gürtelrose auftritt. Kommt es trotz Impfung zu dazu, entwickeln sich seltener schwere Komplikationen wie z. B. die postherpetische Neuralgie.
20 % weniger Demenzkranke
Doch offenbar kann die Zosterimpfung noch mehr. Zwei neuen Studien zufolge schützt sie auch vor Demenz. In der ersten Studie verglich man Menschen über 50 Jahren, die entweder eine Pneumokokken- oder eine Zosterimpfung erhalten hatten. Beeinflussende Faktoren wie Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen wurden in der Analyse berücksichtigt. Das Ergebnis: In der Zoster-Gruppe litten drei Jahre später deutlich weniger Personen an Demenz als in der Pneumokokken-Gruppe. Bei der Lebendimpfung (die heute in Deutschland nicht mehr empfohlen wird) waren es 14 % weniger, beim Totimpfstoff etwa 24 %.
Ein ähnliches Ergebnis brachte eine britische Studie an 80-Jährigen zutage. Darin war die Demenzrate unter den Zoster-Geimpften um etwa 20% niedriger als bei den Senior*innen, die keine Zosterimpfung erhalten hatten.
Verklumpung von Eiweißen verringert
Eine Zosterimpfung kann offenbar jede fünfte Demenzerkrankung verhindern. Dabei scheint der Totimpfstoff effektiver zu sein als der Lebendimpfstoff. Vermutlich schützt die Impfung, indem sie die schädliche Wirkung des Varicella-Zoster-Virus im Gehirn abmildert, hieß es auf der Internationalen Konferenz der Alzheimer-Association in Philadelphia. Das Virus soll z.B. die Verklumpung bestimmter Eiweiße im Gehirn vorantreiben. Außerdem scheint es kleine Vesikel zu produzieren, die sowohl die Gefäße schädigen als auch das Immunsystem dämpfen.
Quelle: SpringerMedizin
Barfußlaufen ist eine Wohltat für die Füße – wenn sie darauf vorbereitet werden.
Immer mehr Menschen halten Barfußlaufen für gesund, sogar Jogger sind vielerorts ohne Schuhe unterwegs. Doch nicht jeder Fuß ist dafür geeignet. Wer trotzdem auf Schuhe verzichten will, sollte seine Füße darauf vorbereiten und vor allem langsam anfangen.
Nicht gleich losmarschieren!
Füße sind zum Laufen gemacht- auch über Stock und Stein. Doch heute werden die Wunderwerke aus 28 Knochen, 33 Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern meist in Schuhe verpackt und nicht mehr auf verschiedenen Untergründen trainiert. Einfach barfuß loszulaufen kommt deswegen für die meisten nicht in Frage. Im besten Fall sind die Füße nur unterbeschäftigt und müssen fürs Barfußlaufen bloß wieder „aufgeweckt“ werden. Kommen aber noch Bewegungsmangel und Haltungsschäden dazu, haben sich meist bereits Fußfehlstellungen ausgebildet. Dann benötigen Betroffene oft dauerhaft Einlagen zur Unterstützung. In diesem Fall sollte man besser auf das Barfußlaufen verzichten, rät die Physiotherapeutin Ute Repschläger. Um untrainierte Füße zu prüfen, ob sie fit genug sind fürs Barfußlaufen, gibt es kleine Tests:
Dehnbarkeit der Achillessehne. Diese große Sehne verbindet an der Rückseite des Beines den Wadenmuskel mit dem Fuß. Zum Test stellt man sich in Schrittstellung mit dem Gesicht zur Wand und stützt sich mit den Armen daran ab. Dann
- das vordere Bein beugen, das hintere strecken.
- Ferse des gestreckten Beines auf den Boden bringen – je weiter das Bein nach hinten gestellt wird, desto schwieriger wird das.
Wer hier schlecht abschneidet, kann den Test gleich als Dehnübung nutzen. Dabei sollte man Bein soweit nach hinten strecken, dass eine leichte Dehnung spürbar ist. Die Dehnung wird für 30 bis 60 Sekunden gehalten. Pro Seite sollte man die Übung 3- bis 5-Mal wiederholen.
Dehnbarkeit der Plantarsehne. Diese Sehne liegt an der Fußunterseite und verbindet die Ferse mit dem Fußballen. Oft ist sie verdickt und verhärtet. Das lässt sich im Sitzen mit übergelegtem Bein gut ertasten. Um die Plantarsehne zu dehnen und geschmeidig zu machen nimmt man den Fuß in die Hand, drückt mit dem Daumen mehrmals auf die Sehne und bewegt dabei die Zehen auf und ab.
Zehenbeweglichkeit. Dazu presst man im Stehen den großen Zeh auf den Boden. Dann versucht man, die anderen Zehen anzuheben – ohne dass sich die Großzehe in den Boden krallt. Das Fußgelenk sollte sich dabei nicht nach innen oder außen verdrehen. Klappt die Übung nicht gut, sollte mandie Zehen trainieren. Dazu hebt man mehrmals am Tag barfuß und im Stehen entweder die Großzehe oder die anderen Zehen vom Boden ab.
Erstmal nur kurze Etappen
Mit den genannten kleinen Übungen wird der Fuß gut auf die neue Aufgabe vorbereitet. Bevor man jedoch ohne Schuhe losläuft, gibt die Physiotherapeutin noch folgende Tipps:
- Langsam anfangen! Zunächst nur kurze Strecken barfuß laufen, am besten am Anfang immer wieder zwischendurch Schuhe anziehen.
- Weiche Böden wählen. Wiesen und Waldboden sind ideal. Auch der Strand eignet sich gut zum Barfußlaufen. Bei tiefem Sand ist die Anstrengung für die Füße aber besonders hoch, weshalb vor allem hier mit kurzen Etappen begonnen werden sollte.
- Im Zweifel und nach vorangegangenen Fußverletzungen oder bei bekannten Fehlstellungen vor dem Barfußvergnügen immer erst den Rat einer Ärzt*in oder Physiotherapeut*in einholen.
Quelle: Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V.